Krypto-Mythos: Satoshi Nakamoto: Wer steckt hinter dem geheimnisvollen Bitcoin-Erfinder?
Wer ist Satoshi Nakamoto? Das Geheimnis um den verschwundenen Bitcoin-Erfinder ist eines der größten Rätsel der Neuzeit. Satoshi sitzt auf Milliarden Euro in Bitcoin, seine Wallet lässt er aber unberührt, um anonym und sicher zu bleiben.
Weil faktisch kaum etwas über den oder die Menschen hinter dem Pseudonym bekannt ist, gehen die Spekulationen in viele Richtungen, seit Satoshi sich 2011 mit den profanen Worten - schnipp - in Luft aufgelöst hat.
Es ist unklar, ob hinter Satoshi ein Universalgenie oder eine ganze Entwicklergruppe steckt. Auch Staaten (Russland oder China) sowie Organisationen (NSA, FBI) werden auf TikTok, Youtube und Co. mit teils abenteuerlichen Argumenten heiß gehandelt. Der Mythos wuchs mit dem Siegeszug des Bitcoins.
Peña, McAfee, Thiel, Müller: Futter für den Mythos um Satoshi
US-Multimillionär Dan Peña behauptete, er wüsste "zu 100 Prozent", wer hinter Satoshi Nakamoto steckt. Ohne den Namen zu nennen, sagt er: "Wenn Sie wüssten, wer wirklich hinter Bitcoin steckt, würden Sie so verdammt schnell laufen, wie Sie können, um Bitcoin zu verkaufen." Und weiter: "Wenn der wahre Gründer bekannt wird, stürzt Bitcoin ab auf Scheiß-Null, und zwar im Bruchteil einer Sekunde." In einem anderen Video vermutete Peña eine russische Verschwörung hinter Bitcoin.
Der Krypto-Experte und Antiviren-Pionier John McAfee will über eine Sprachanalyse zu 99 Prozent herausgefunden haben, wer hinter Satoshi steckt. Herausrücken will er dann mit der Wahrheit aber auch nicht, angeblich um Nakamoto nicht in Lebensgefahr zu bringen. US-Milliardär Peter Thiel erzählte, er sei auf einem Treffen der Gründer von E-Gold mit Satoshi an einem Strand auf der Karibikinsel Anguilla gewesen - ohne diesen aber zu enttarnen. Thiel begründete seine Zurückhaltung so: "Wenn wir wüssten, wer es ist, würde die Regierung ihn verhaften."
Auch die Theorie von Börsen-Experte Dirk Müller trägt zur Legendenbildung bei. Im Finanzen100-Interview sagt er: "Ich habe einen ganz anderen Blick auf Kryptowährungen: Sie sind für mich der Vorbote der Bargeldabschaffung und totalen Kontrolle. Wir werden digitale Währungen bekommen. Aber an die Stelle von Münzen und Scheinen werden nicht anonyme Kryptos treten, wie viele Anhänger hoffen, sondern staatlich kontrollierte digitale Währungen. Wir werden also nicht die Freiheit erleben, von der viele Bitcoin-Fans träumen, sondern das Gegenteil: totale Kontrolle."
Viel Spekulation, wenig Substanz.
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Laut Chat-Profil: Mann, Japaner, 1975, englischsprachig
Was wissen wir? Um das Jahr 2008 tauchte ein Satoshi Nakamoto im Chatforum der P2P Foundation auf. Im Profil stellte Satoshi sich als japanischer Mann dar, angeblich geboren am 5. April 1975. Im Profilbild ist lediglich ein Schattenumriss zu sehen.
Hacker knackten sein E-Mail-Konto, aber nie seine Identität. Satoshi schrieb in perfektem Englisch, nutzte dabei die britische Rechtschreibung, ist offensichtlich ein begnadeter Programmierer und kennt sich zudem mit dem existierenden Geldsystem, dass er aus tiefer Überzeugung ablehnt, aus. Dabei positionierte Satoshi sich klar gegen das Bankwesen, Zentralbanken und Regierungen. Sein dezentrales Bitcoin-System sollte Unabhängigkeit garantieren, weil Menschen diesen Institutionen nicht mehr blind vertrauen müssten.
Bitcoin-Meilensteine: Whitepaper und Open Source Code
Auf der Plattform P2P Foundation veröffentlichte Satoshi am 31. Oktober 2008 sein mittlerweile legendär gewordenes Bitcoin-Whitepaper mit der Überschrift "Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System". Als Email-Adresse findet sich darin: [email protected]. Satoshi breitete auf acht Seiten die Idee zu Bitcoin aus und gibt auch die Seite www.bitcoin.org an.
Am 11. Februar 2009 stellte Satoshi den Open Source Code seines bei weitem noch nicht perfekten Systems ins Forum. Im Genesis-Block seiner Blockchain baute Satoshi die „Times“-Schlagzeile: „UK-Schatzkanzler gewährt zweiten Banken-Rettungsschirm“ ein - passend zu seiner Abneigung zum aktuellen Bankensystem. Bitcoin ging durch die Decke, ausgenutzt hatten es aber anfangs . Das war nicht im Sinne des Erfinders. Am 26. April 2011 stieg Satoshi aus seinem Projekt aus.
Er besitzt noch immer die erste Million geschürfter Bitcoin, hat als einziger Zugang zur Satoshi-Wallet. Wie viel diese Bitcoin heute wert sind? Rechnen Sie einfach Mal den aktuellen Bitcoin-Kurs mal 1.000.000! Diese Summe in digitalem Gold lässt Satoshi freiwillig unberührt, wenn er nicht den Schlüssel verloren hat. Hollywoodreif.
Satoshi löst sich in Luft auf - Hollywood pennt, Arte nicht
Verfilmt hat die Story dann aber nicht Hollywood, sondern der französische TV-Sender Arte. In der Doku-Reihe Mysterium Satoshi (Bitcoin – Wie alles begann) dürfen die Zuschauer tief in die Welt der Kryptografie und Programmierer-Genies vergangener Tage eintauchen: von den Cypherpunks über das Problem des "Double Spending" bis hin zum Bitcoin heutiger Tage - eingebettet in das jeweilige Zeitgeschehen.
Als laut Doku schließlich die CIA bei Gavin Andresen, einem von Satoshis Programmierern, wegen Bitcoin vorstellig geworden war, wurde es Satsoshi zu heiß. Er verschwand, nicht ohne vorher Bitcoin.org den Cypherpunks und den Bitcoin-Quellcode Andresen zu übergeben. Der Software-Entwickler erklärte kurz vor seinem eigenen Abgang aus der Szene 2016, er kooperierte zwar mit Satoshi, habe ihn aber nie gesehen.
Praktisch: Ohne Verantwortlichen, ist das mittlerweile stabile, autonome und dezentral laufende System weniger angreifbar. Nicht nur die CIA rätselt, wer hinter Satoshi Nakamoto steckt und wie man ihn findet. Um das Bitcoin-System und sich selbst zu schützen, floh Satoshi in die Anonymität.
Wen wir bei der Suche nach Nakamoto ausschließen können
Bei der Suche nach Satoshi kann man zumindest Dorian Satoshi Nakamoto ausschließen. 2014 meinte "Newsweek" in Kalifornien fündig geworden zu sein. Das US-Nachrichtenmagazin behauptete, ein Mann namens Dorian Satoshi Nakamoto aus Kalifornien, sei der Bitcoin-Erfinder und titelte: „Bitcoin’s Face: The mystery man behind the Crypto-Currency“. Der damals 65-Jährige beteuerte, nichts mit Bitcoin zu tun zu haben, und ging gerichtlich gegen die Berichterstattung vor.
Der früher gehandelte Zukunftsvisionär Elon Musk ist ziemlich sicher auch aus dem Rennen der Kandidaten. Im Mai 2021 schockte der ehemalige Bitcoin-Investor mit seiner Kehrtwende die Kryptowelt. Überraschend kündigte der Tesla-Chef an, wegen künftig keine Bitcoin mehr als Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Kandidaten: Finney tot, Wright und Kleimann vor Gericht
Bei Satoshi-Spekulation fallen die Namen Hal Finney und Graig Wright. Finney war 2009 einer der ersten Informatiker, die sich für Bitcoin interessierten, stand im Email-Kontakt mit Satoshi und half diesem, Schlüsselelemente der Blockchain-Technik zu entwickeln. An Finney ging die erste Bitcoin-Transaktion. Neun Tage nach Start des Projekts sendete ihm Satoshi signierte Bitcoins, die er geschürft hatte.
Finney litt an einer Motoneuron-Krankheit und verwendete seine letzten Jahre damit, das System weiterzuentwickeln. Der Kryptologe verstarb 2014 und gab nie preis, wen er hinter dem Namen vermutete. Finney wurde kryokonserviert, sprich sein Körper wurde eingefroren. Damit ließ er sich eine kleine Möglichkeit offen, durch zukünftige Technologien von den Toten aufzuerstehen.
Der australische Unternehmer Beweisen wollte Wright das, in dem vor Journalisten am PC vorgaukelte, dass er auf die ersten Blocks zu Beginn des Bitcoin-Systems zugreifen könne. Nur der echte Satoshi kann das. Weil bei der Veranstaltung aber auch ein Kryptologe anwesend war, flog der Schwindel auf. Bei der ersten Million Bitcoins bewegte sich nämlich nach Wrights Zugriff nichts.
Wright feiert Urteil im Prozess gegen Kleimann
Bewegung hätte Ende 2021 in die Story kommen können, weil sich Wright und Ira Kleimann vor einem US-Gericht um die legendäre Satoshi-Wallet stritten. Es ging um satte .
Der Kläger war Ira Kleiman. Er behauptete, dass die Bitcoins, die Wright beansprucht, rechtmäßig dem Nachlass von Kleimans verstorbenem Bruder David gehören. Dieser starb im April 2013 im Alter von 46 Jahren. Er war ein Freund und angeblich auch ein Geschäftspartner von Wright.
Die Jury kam letztlich zu dem Schluss, dass es keinen eindeutigen Beweis für eine frühere Geschäftsbeziehung zwischen Wright und Kleiman gibt. Wright wurde in einem von sieben Anklagepunkten verurteilt, weil er sich an dem geistigen Eigentum der Firma von Dave Kleiman (W&K Information Defense Research) bereichert hatte. Wright wurde zu einer Zahlung von 100 Millionen US-Dollar an W&K Information Defense Research verurteilt.
Das Rätsel um die Identität von Satoshi Nakamoto bleibt ungelöst.
Immerhin: Diese zwei Satoshi-Rätsel sind gelöst
Zum einen können wir beantworten WAS ein Satoshi ist: Zu Ehren des Erfinders heißt die kleinste existierende Einheit des Bitcoin Satoshi. Sie entspricht 0,00000001 Bitcoin (BTC). Und zudem wurde 2018 das 50.000-Dollar-Satoshi-Rätsel gelöst: Hätten Sie die Antwort gewusst?
Video: Bitcoin-Mining: Schlecht für die Umwelt?
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Author: Mary Day
Last Updated: 1704286203
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